Dienstag, 5. Januar 2021

Fritz Koch-Gotha


Fritz Koch-Gotha
 (* 5. Januar 1877 als Friedrich Robert William Koch in Eberstädt; † 16. Juni 1956 in Rostock) war ein deutscher Grafiker, Zeichner, Karikaturist, Illustrator und Schriftsteller. 
Er studierte von 1895 bis 1899 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und der Kunstakademie Karlsruhe Malerei. Ab 1902 arbeitete Koch-Gothar in Berlin als freischaffender Illustrator und Pressezeichner, er war u.a. ständiger Mitarbeiter der renommierten Berliner Illustrirten des Ullstein Verlages. Zahlreiche seiner Werke erschienen auch in den Ullstein-Zeitschriften Lustige Blätter und Die Woche. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg avancierte Koch zum beliebtesten Zeichner und Karikaturisten Deutschlands. 1908 und 1909 unternahm er Studienreisen nach Russland, Paris und in die Türkei, deren Eindrücke er in zahlreichen Skizzen festhielt. 
Um sich von den zahlreichen Berliner Künstlern gleichen Namens abzuheben, fügte er in dieser Zeit seinem Nachnamen den Zusatz -Gotha bei – in Erinnerung an die Stadt, in der er den Großteil seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. Er selbst begründete diesen Schritt mit dem launigen Satz: „Es gibt viele Köche, aber nur einen Koch-Gotha!“ Etliche seiner Zeichnungen und Karikaturen, die Kleinstadtszenen zeigen, sind erkennbar von Motiven aus Gotha inspiriert und lassen sich zuweilen örtlich sehr genau zuordnen. 
1914 veröffentlichte der Ullstein-Verlag das Koch-Gotha-Album, Koch-Gothas bekanntestes Werk ist jedoch bis heute Die Häschenschule, eine Geschichte von Albert Sixtus, mit der 1924 seine Karriere als Kinderbuchautor und -illustrator begann. Der unbeschreibliche Erfolg dieses Bilderbuches, von dem bereits ein Jahr später eine Ausgabe den Vermerk 60.–62. Auflage – 243. Tausend trägt, mag in der Parodie auf den damaligen Schulbetrieb liege. 
1933 beendete er seine Pressearbeit, nachdem die Nationalsozialisten den berühmten Zeichner für ihre Propagandazwecke einspannen wollten. Einen Vertreter Goebbels’ fragte er seinerzeit: „Können Sie sich einen von Koch-Gotha gezeichneten SA-Mann vorstellen?“ 1940 publizierte der Künstler das Bilderbuch Mit Säbel und Gewehr: "Es ist ein Bilderbuch vom Soldatenspiel. Es führt in die Knabenwelt und nicht in das Militär der Männer oder den Krieg der Soldaten… Doch das Militär zu zeigen, ist noch keine Propagierung nationalsozialistischer Ideologie. Es geschah und geschieht außerhalb des Nationalsozialismus.“ (Hans Ries) 
Nach der Zerstörung seiner Berliner Wohnung 1944, bei der fast sein gesamter Bestand an Zeichnungen verloren ging, übersiedelte Koch-Gotha mit seiner Frau Dora endgültig nach Althagen, wo das Ehepaar bereits seit 1927 ein Haus als Sommersitz besaß. Nach dem Krieg zeichnete er unter anderem für die Satirezeitung Frischer Wind, den späteren Eulenspiegel. {wikipedia, modifiziert}






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